Jedes Jahr werden in der ganzen Fuschlseeregion um den 21. Juni herum die Sonnwendfeuer entzündet. Was es mit dieser Tradition auf sich hat, können Sie hier nachlesen.
Am 21. Juni ist kalendarischer Sommeranfang. Wenn der längste Tag auf die kürzeste Nacht des Jahres trifft, dann ist Sommersonnenwende. Bei uns in der Fuschlseeregion wird das mit dem Entzünden von Sonnwendfeuern gefeiert. Es gibt auch einige Mythen, die sich um diese Tradition ranken.
Die Sonnwendfeuer in den einzelnen Gemeinden der Fuschlseeregion sind jedes Jahr ein Highlight im Veranstaltungskalender. Meistens organisieren die heimischen Vereine die Feste und die Feuer zur Sommersonnenwende.
Beim Sonnwendfeuer treffen sich Einheimische und Gäste, um zusammen das große Feuer zu bestaunen. Das Holz für das Feuer wird gesammelt und zu einem hohen Stapel aufgeschichtet. Natürlich wohnt die örtliche Freiwillige Feuerwehr dem Spektakel bei und gibt darauf acht, dass eventuelle gefährliche Situationen erst gar nicht entstehen.
Für die kulinarische Versorgung ist meist bestens gesorgt und häufig wird bis spät in die Nacht bei zünftiger Musik und Tanz gefeiert. Selbst wenn die Flammen bereits erloschen sind, spendet die Glut bis in die frühen Morgenstunden angenehme Wärme für gesellige Runden. Für Besucher und Gäste ist es ein echtes Highlight und ein wunderschönes Erlebnis, rund um das Feuer zu sitzen und zu beobachten, wie es erst lange nach Mitternacht erlöscht.
Feuerrituale werden von Menschen seit jeher abgehalten, auch Sonnwendfeuer sind ein uralter Brauch. Rund um den längsten Tag des Jahres steht die Natur bereits in voller Blüte.
Die großen Feuer werden aber nicht nur entzündet, um zu feiern, dass nun endlich der Sommer da ist. Nein, das Feuer soll Dämonen, Krankheiten, Missernten und Hagel fernhalten und das Wachstum auf den Feldern anregen, damit es eine gute Ernte gibt.
Übrigens: Wenn der Rauch der Sonnwendfeuer weit und niedrig über die Felder weht, ist das ein gutes Zeichen für eine gute Ernte.
Beim Sonnwendfeuerbrennen springen ganz Mutige über das Feuer. Das Feuerspringen zur Sommersonnenwende vereint Aberglaube, Naturvorhersagen und Liebesrituale zu einem faszinierenden Brauch.
Der 21. Juni ist der Tag der Sommersonnenwende. Sonnwendfeuer finden aber an einem passenden Termin rund um dieses Datum statt. Am besten ist ein Wochenende, das Wetter muss auch passen. Und ein paar Tage nach der Sommersonnenwende, am 24. Juni, wird das Fest zur Geburt von Johannes dem Täufer gefeiert. Das Sonnwendfeuer wurde früher von der Kirche nicht gern gesehen, weil es ein heidnischer Brauch war. Folglich bot der Geburtstag von Johannes dem Täufer eine passende Gelegenheit, das heidnische Brauchtum in ein traditionelles Kirchenfest zu integrieren. Der Johannistag aber auch der Peterstag (29. Juni) ist ein Lostag und für die Bauern von zentraler Bedeutung: Die Schafskälte endet und läutet damit die Erntezeit und auch den spätesten Termin für die Heuernte ein. Der Johannistag gilt auch als gute Zeit zum Sammeln von Kräutern.
„Vor Johanni bitt um Regen, hernach kommt er ungelegen"