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mozart 100 by UTMB® - Trailrunning Erlebnis zwischen Bergen, Seen und der Stadt Salzburg

Im Interview mit Josef Mayerhofer und Claudia Kolussi, den Gründern vom mozart 100 Lauf, erfahren Sie mehr über das beliebte Trailrunning-Event und seine Entstehungsgeschichte. Dazu gibt’s immer wieder spannende Tipps für Trailrunner, und jene, die es noch werden möchten.

Redakteur Gerald Reisecker, selbst Hobbyläufer, hat Josef und Claudia in der Plötz, zwischen Koppl und Ebenau, direkt auf der mozart 100 Strecke getroffen. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über das Trailrunning an sich, was die Trailrunning-Veranstaltung mozart 100 by UTMB® im Vergleich zu anderen Laufbewerben so einzigartig macht, ob man die Trails auch abseits der Veranstaltung erlaufen kann und ob sich der Sport auch für Anfänger eignet.

Die Idee zum mozart 100 by UTMB® wird geboren

Wie so oft beginnt ein erfolgreiches Unternehmen mit einer Idee. Als Josef und Claudia 2011 auf dem Rückflug vom Ultra Trail in Costa Rica saßen, sprachen Sie darüber, wie es denn wäre, eine ähnlich professionelle Laufveranstaltung nach Österreich zu bringen. Claudia Kolussi, Teammitglied der ersten Stunde, war wie so viele andere auch, von Anfang an überzeugt von der großartigen Idee.

Drei Monate später präsentierte Josef Mayerhofer seine Idee Stadt und Land Salzburg. Am 23. Juni 2012 fand schließlich der erste mozart 100 Lauf mit 250 Teilnehmern statt, zehn Jahre danach sind bereits mehr als 3.000 Läufer am Start der Laufveranstaltung, die seit 2022 mozart 100 by UTMB® heißt. 

Warum habt ihr euch Salzburg für den mozart 100 by UTMB® ausgesucht – und wie ist die erste Strecke entstanden?

„Wir hatten ein Konzept. Auf der ganzen Welt gibt es keine Trailrunning-Veranstaltung, die mitten in einer Stadt startet und dort auch wieder endet – und Salzburg ist weltweit bekannt.“ erzählt Josef Mayerhofer. „So hat sich Renndirektor Sepp Gruber gleich an die Arbeit gemacht, eine Strecke ausgehend von der Stadt Salzburg ins umliegende SalzburgerLand zu suchen, die länger als ein Marathon sein sollte.“ Josef blickt zurück: „Die mozart 100 Strecke ist etwas „Lebendes" und wird auch immer weiterentwickelt: So musste man zum Beispiel während der ersten fünf Jahre zwei Schleifen nach Fuschl am See und zurücklaufen. Ab 2017 wurde die große Runde bis ins Salzkammergut ausgeweitet – zum Zwölferhorn und zum Schafberg an den Wolfgangsee und wieder zurück. 2023 kommt ein neuer Streckenabschnitt über den Filbling hoch über dem Fuschlsee dazu.“


Eine Trailrunning-Strecke ist etwas Lebendiges, was sich permanent weiterentwickelt.
Josef Mayerhofer

Was sind die Highlights der mozart 100 Trails im Vergleich zu anderen Läufen?

„Für mich ist es die Mischung aus Seen, Bergen, Wäldern und Wiesen – die schöne Landschaft des SalzburgerLands macht den mozart 100 by UTMB® zu einem Trailrunning-Highlight.“ schwärmt Josef Mayerhofer. Es gibt zwar viele Trailrunning-Veranstaltungen im hochalpinen Bereich, wie z.B. den Eiger Ultra Trail, der zwischen 2.000 und 3.000 Höhenmetern ausgetragen wird – aber hier im Voralpenland liegt der Vorteil auch darin, dass die Strecke überall zugänglich ist, und sich hier auch Anfänger sicher fühlen. 

Zudem ist die mozart 100 Strecke trotzdem anspruchsvoll. Denn auf 100 km werden beachtliche 5.400 Höhenmeter absolviert. Die Strecken-Highlights sind das Zwölferhorn, der Schafberg und das Laufen entlang von Fuschlsee und Wolfgangsee. Man läuft fast immer in der Natur.

Hoher Gästeanteil aus dem Ausland beim mozart 100 by UTMB®

Der Anteil der Gäste aus dem Ausland beträgt 70%. Viele der Läufer kommen vor allem auch wegen der schönen Landschaft. Im Gegensatz zu Straßenrennen, wo sehr viele Teilnehmer auf die Zeit fokussiert sind, geht es beim Trailrunning oft um das Erlebnis. Josef ist begeistert: „Auch unsere Trailrunner bleiben stehen, fotografieren die Naturschauplätze der Region und nehmen ihre Eindrücke und Ausblicke von der Strecke als Souvenir mit nach Hause.“ 

Oft muss man bei Trailrunning-Veranstaltungen, nach Ankunft am Zielort, noch stundenlang mit einem Verkehrsmittel zum eigentlichen Bewerb fahren. Nicht so in Salzburg. Die Highlights der Region erläuft man sich direkt von der Stadt Salzburg aus. Die zentrale Lage und die TOP-Erreichbarkeit sind einmalig.


Für mich das Highlight weltweit: nach Salzburg reisen, und von dort direkt ins Salzkammergut und zurück in die Stadt laufen!
Josef Mayerhofer

Claudia Kolussi berichtet: „Für viele, vor allem internationale Trailrunner, ist es auch das Thema Wasser. Ganz viele Athleten aus anderen Ländern sind sehr begeistert von den natürlichen Wasserquellen, Bächen oder Wasserfällen entlang der mozart 100 Strecke.“ Als besonderes Highlight empfindet sie die phänomenale Streckenführung über Berge, durch Wälder und entlang der Salzkammergutseen. Denn Trailläufer laufen nicht gerne auf Asphalt. Sie genießen die unterschiedlichen Beschaffenheiten der Streckenteile. Der Anteil an Wanderwegen, Forststraßen u.v.m. liegt auf den mozart 100 Trails bei beachtlichen 84%.

Was sind eure Lieblingsabschnitte auf der Trailrunning-Strecke?

Claudia Kolussi: „Bei mir ist es in diesem Jahr der Filbling. Man läuft von Hof bei Salzburg im Ortsteil Baderluck rauf, wird mit einem fantastischem Blick auf den Fuschlsee, den Schober bis hinüber zum Schafberg belohnt, bevor es wieder hinunter in die Tiefbrunnau nach Faistenau geht.“

Josef Mayerhofer: „Meine Lieblingsabschnitte sind der Uferweg an der Nordseite des Fuschlsees und die Trails rauf auf das Zwölferhorn und den Schafberg.“

Weiters weist er darauf hin, dass von fast allen Teilnehmern der letzte Anstieg auf den Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg „verflucht“ wird – das ist der letzte Berg der gesamten Strecke. Ist das erst Mal geschafft, werden die Läufer sofort von der einzigartigen Kulisse beim Zieleinlauf belohnt: Das Finale geht quer durch die Salzburger Altstadt über den Mozartplatz, den Residenzplatz bis ins Ziel am Kapitelplatz.

Wie ist es denn für den normalen Läufer? Können auch Hobby-Trailrunner teilnehmen?

Claudia Kolussi erzählt begeistert: „Viele Läufer wechseln vom Straßenlauf ins naturnahe Trailrunning-Lauferlebnis. Und jeder Hobbyläufer, der eine Stunde am Stück laufen kann, kann mit dabei sein. Die kürzeste Distanz bei unseren Bewerben ist 9 km mit 300 Höhenmetern beim City-Trail. Weiter geht es dann mit dem Halbmarathon - und von der Ausrüstung her braucht es nur gute Schuhe.“ 

Auch bei Frauen erfreut sich das Trailrunning großer Beliebtheit, so Claudia Kolussi: „Je kürzer der Bewerb, desto mehr Damen sind am Start. Bei Ultra-VA sind es 15%, bei Halbmarathon sind es 50%.“ 

Josef Mayerhofer findet, dass es eine Frage der Vorbereitung ist. Den Bewerb zu schaffen ist seiner Meinung nach die Konsequenz aus einer guten Vorbereitung. „Wenn man gut vorbereitet ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man es auch schafft. Und ich bin der Meinung, was man sich vorstellen kann, kann man sich auch vornehmen, und das kann man auch schaffen. Ich denke, viele Menschen trauen sich wohl zu wenig zu. Eines unserer Ziele ist: wir wollen die Leute von der Straße holen. Wir wollen sie motivieren aktiv zu werden und ihnen zeigen, wie schön es ist, in der Natur zu laufen, und vor allem wie einfach es ist, wenn man mal zum Trainieren begonnen hat.“ 

Im Vergleich zum Straßenlauf, was ist der Unterschied in Bezug auf die Sportausrüstung beim Trailrunning?

Josef Mayerhofer antwortet: „Im Wesentlichen sind es die Schuhe. Beim Trailrunning sind Schuhe mit entsprechendem Profil gefragt, vor allem wenn es feucht ist. Sie haben einen besseren Grip und sind somit rutschfester. Trailrunner auf längeren Strecken sollten außerdem semi-autonom sein, also auch Verpflegung mithaben. Beim mozart 100 by UTMB® Bewerb finden die Trailrunner in 10 km Abständen Verpflegungsstationen vor.“ 

Claudia Kolussi führt weiter aus: „Die Pflichtausrüstung ist je nach Bewerb unterschiedlich. Zur Basisausrüstung gehören ein Laufrucksack mit Getränk und warmer Kleidung. Bei allen Bewerben sind Trailrunning-Schuhe Pflicht! Zusätzlich empfiehlt sich noch ein leichter Trailrunning-Rucksack mit Mobiltelefon, Pfeife, Mütze, Handschuhen und einer Regenjacke für längere Bewerbe.“

Claudia hat noch einen Tipp: „Viele Läufer haben Running-Stöcke mit. Auch jeder Spitzenläufer führt Stöcke mit, und verwendet diese nicht nur bergauf, sondern vor allem gelenkschonend bergab. Moderne Stöcke aus Titan sind auch sehr leicht, zusammenschiebbar und verstaubar.“

Wo startet der mozart 100 by UTMB® und was gilt es für Trailrunner zu beachten?

  • Der Halb-Marathon startet in Koppl. Vom Nockstein haben die Läufer einen super Blick auf die Stadt Salzburg.  
  • Der Light-Trail startet in Fuschl am See und geht an der Nordseite des Fuschlsees entlang.
  • Der Marathon startet in St. Gilgen. 
  • Die Ultra-Trails mit Schafberg und Zwölferhorn starten in Fuschl am See. 

Josef Mayerhofer erklärt: „Für die Starts in Fuschl am See, Koppl und St. Gilgen werden die Läufer mit Bussen aus der Stadt Salzburg zu den Startorten gebracht. Alle Bewerbe führen ins Ziel am Kapitelplatz neben dem Salzburger Dom.“ 

„Es herrscht natürlich immer eine tolle Stimmung und große Aufregung vor dem Start. Wir informieren die Teilnehmer laufend darüber, wie lange es noch dauert. Oft spielen auch Abordnungen der lokalen Musikkapellen. Aber eigentlich warten alle Trailrunner auf die Hupe oder die Trompete, die das GO verkündet. Und dann geht es mal langsam los. Der erste Griff folgt bei den meisten auf die Laufuhr.“ äußert sich Claudia Kolussi und hat auch gleich noch einen Tipp parat.


Unsere Empfehlung, bitte nicht zu schnell angehen. Wenn man es gemütlich angeht, dann schafft man es.
Claudia Kolussi

Was ist entlang der Strecke des mozart 100 by UTMB® los?

Claudia Kolussi: „Es gibt viele Verpflegungsstationen entlang der Strecke, die ausschließlich von Menschen aus der Region betreut und unterstützt werden. Der mozart 100 ist somit auch eine starke Veranstaltung für die Region.“ Josef Mayerhofer fügt noch hinzu: „Natürlich gibt es immer Optimierungspotential. Aber die Veranstaltung wird auch in der Region immer bekannter und größer. 2023 werden bereits über 3.000 Teilnehmer am Start sein. Beim 100 Kilometer Trail sind genauso viele Teilnehmer am Start wie etwa beim Salzburg Marathon. Denn immer mehr Läufer wechseln vom Straßenlauf ins naturnahe Lauferlebnis.“

Mozart 100 by UTMB - Eventvideo
BeschreibungVideo
© (c)Canva

(c)Canva

Wie lange darf man für den mozart 100 by UTMB® brauchen?

„Bei allen kürzeren Bewerben bis zum Marathon ist ausreichend Zeit, um ins Ziel zu kommen. Die Finisherquote beim Marathon und den kürzeren Bewerben liegt bei 100%. Die Läufer sind meist sehr gut vorbereitet.“ sagt Claudia Kolussi.


Man gewinnt es am Anfang nie, aber man kann es verlieren.
Josef Mayerhofer

Josef Mayerhofer erklärt: „Bei den 100 km und 80 km gibt es sogenannte Cut-off-Zeiten, für die anderen Bewerbe kommt das nicht zu tragen. Bei 100 km sind diese relativ anspruchsvoll. Bei einer Dauer von 22 Stunden auf 105 km und 5.400 Höhenmeter liegt die durchschnittliche Laufgeschwindigkeit bei ca. 5 km/h. Das ist beachtlich. Der Start des Ultra-Trails ist ja bereits um 5.00 Uhr morgens, das Ziel muss man spätestens um 3.00 Uhr früh am nächsten Tag erreichen. Das ist vor allem zum Schutz der Teilnehmer selbst. Wenn jemand schon knapp an der Sperrzeit ist, dann ist es meist auch besser, wenn er es lässt.“

Stolz erzählt er weiter: „Wir haben noch nie jemanden auf der Strecke verloren, denn während des gesamten Bewerbs gibt es Shuttleservices für Teilnehmer, die aufgeben müssen. Aber auch bei 100 km liegt die Quote der Finisher noch bei ca. 85%, was natürlich auch noch vom Wetter abhängig ist, letztes Jahr hatten wir sehr gutes, trockenes Wetter.“ 


Wir haben noch nie jemanden verloren.
Josef Mayerhofer
© (c)Canva

(c)Canva

Läuft man beim Trailrunning eigentlich immer, oder wird auch mal gegangen?

Josef Mayerhofer erklärt uns, dass ein Trailrunner viel geht. „Gerade wenn es bergauf geht wie z.B. auf den Schafberg, das Zwölferhorn, den Nockstein oder die Stadtberge in Salzburg. Man kann sagen, dass 90% der Trailrunner bergauf gehen. Denn der Kraftaufwand ist beim flott Gehen geringer, und der Zeitverlust ist nicht besonders groß. Auf diesen Abschnitten sind auch Stöcke eine große Hilfe, sowohl bergauf als auch bergab helfen sie, schwierige Passagen zu überwinden.“


Es ist keine Schande, wenn man bergauf geht, sondern ganz normal beim Trailrunning.
Josef Mayerhofer

Kommen die Trailrunner nur für den mozart 100 by UTMB® nach Salzburg und in die Fuschlseeregion?

Eine Veranstaltung wie der mozart 100 by UTMB® stellt für eine Region eine gute Wertschöpfung dar. Claudia Kolussi: “Sehr viele Läufer reisen mit Freunden und Familie an, denn die Fuschlseeregion lädt dazu ein, einige Tage vor oder nach dem Bewerb Urlaub oder Sightseeing zu machen. Auch die Erreichbarkeit der Stadt Salzburg von Fuschl am See oder St. Gilgen aus ist sehr gut.“ 

Josef Mayerhofer: „Pro Teilnehmer kann man mit 4-5 Nächtigenden inkl. Begleitung rechnen, was in Summe ein Plus im fünfstelligen Bereich darstellt. Das unterstreicht die Relevanz der Trailrunning-Veranstaltung, in Bezug auf Nächtigungen und touristische Wertschöpfung, in der Fuschlseeregion und der Stadt Salzburg.“

© Familie schlaegt am Gipfelkreuz (c)Fuschlseeregion-Groessinger
Sonnenuntergang am Faistenauer Schafberg mit Familie, die einklatscht (c)Fuschlseeregion-Groessinger

Kann man die Trails in der Fuschlseeregion auch abseits vom Bewerb laufen?

Claudia Kolussi blickt in die Zukunft: „Ja klar, unser Traum wäre eine eigene mozart 100 Strecke, die ganzjährig in der Fuschlseeregion ausgeschildert ist. Denn Trailrunner, aber vor allem auch unsere Teilnehmer, machen keinen Lärm und keinen Mist. Hier müssen wir aber noch Überzeugungsarbeit bei Grundbesitzern und Anrainern leisten.“ 

 

Das Organisationsteam hinter dem mozart 100 by UTMB®

Das Organisationsteam des mozart 100 by UTMB® besteht aus 3 Personen: Josef Mayerhofer, Claudia Kolussi und Sepp Gruber. Letzterer ist vor allem für die Streckenplanung und die Koordination der freiwilligen Helfer zuständig. Am Tag der Veranstaltung wächst das Team dann auf 200 Helfer an.

Sie kommen vor allem von den örtlichen Vereinen. Sie machen die Arbeit im Auftrag ihres Vereins, der wiederum vom Veranstalter finanziell dafür unterstützt wird. 

Offizielle Information zum mozart 100 by UTMB®

Am 17. Juni 2023 ist es wieder so weit. Auf insgesamt 6 Distanzen finden über 3.000 Trailrunner in 9 Bewerben ihre persönliche Herausforderung.

mozart 100 by UTMB® ist seit 2022 Teil der UTBM World Series. Der Bewerb gehört zur Firmengruppe, die sich u.a. für die Ironman-Veranstaltungen verantwortlich zeichnet. Die UTBM-World Series führt weltweit an die 35 Veranstaltungen durch. Durch die Teilnahme an den Einzelbewerben sammeln die Teilnehmer sog. Running Stones. Die Anzahl der Running Stones ist abhängig von der Länge, der mozart 100 Ultra Trail hat z.B. 3 Running Stones. Ein Running Stone ist zugleich ein Lotterie-Ticket um einen Platz für den Bewerb Chamonix, dem UTBM-Bewerb in der letzten Augustwoche veranstaltet. 

Mehr Infos: https://mozart.utmb.world/