Das Gefängnis konnte 2020 im Zuge eines Leaderprojekts von den jetzigen Eigentümern Fam. Burgschwaiger, Katharina Langmaier vom Tourismusverband Fuschlseeregion, sowie der Gemeinde Hof bei Salzburg, unter BGM Thomas Ließ, finanziert und inszeniert werden.
Der #ploetzhof zählt zu den ältesten Bauwerken der Gemeinde Hof, denn das auf Fels gebaute Untergeschoß, ist im frühen 16. Jahrhundert auf grobem Stein errichtet worden. Durch eine Falltür über eine steile Stiege kann man in das Verließ hinabsteigen. Bei einem Besuch im #ploetzhof kann sein, dass gerade ein Gefangener seine Tage im Verlies bis zur Gerichtsverhandlung absitzt. Angekettet, hungernd und einsam.
Gefängnisse dieser Art bezeichnete man früher als „Keichen“, der Name wurde vom mittelhochdeutschen Wort "kichen"(=schwer atmen) abgeleitet. Eine Keiche war somit ein Ort, der einem den Atem nimmt. Solche Keichen dienten sowohl der Verwahrung von Untersuchungshäftlingen als auch dem Strafvollzug. Verurteilte Personen, die keine Geldstrafe zahlen konnten, mussten in der Keiche büßen. Die Aufsicht stand dem Schergen oder Keichenmeister zu, der für jeden Gefangenen ein genau festgelegtes Keichengeld erhielt.
Wer war hier eingesperrt und wie sah der Alltag eines Gefangenen aus? Wo befand sich das zuständige Gericht?
Um diese Fragen beantworten zu können, startet man am Besten dem #ploetzhof einen Besuch ab.
Der #ploetzhof befindet sich am Baderbach, in wenigen Gehminuten erreicht man die Seestraße, gleich links in den Wald und kurz danach erreicht man die alte Baderbachmüle. Folgt man dem Weg kommt man zu einem schmalen Steg, der ermöglicht einen Blick in die Schlucht hinab und führt auf Armeslänge an einem Wasserfall vorbei. Nach mündlicher Überlieferung sollen früher die Leichen Hingerichteter vom Gefängnis aus in den reißenden Bach geworfen und über den Wasserfall fortgespült worden sein – eine sehr gruselige, aber unwahrscheinliche Geschichte. Es konnten nie Hinweise gefunden werden, daß hier Todesurteile vollstreckt worden wären.
Nachdem es im Mai Bauarbeiten an der Erweitung des Weges gibt öffnet das Museum erst mit 1. Juli (statt Mai). Von heuer 1. Juli - bis Ende Oktober kann das Museum täglich von 10:00-18:00 Uhr selbständig besichtigt werden.
Für Informationen beim Kontakt anfragen.